Eigenhändiges Testament: Alles, was Sie wissen müssen

Ein eigenhändiges Testament ist eine der häufigsten Formen, um seinen letzten Willen rechtsverbindlich festzulegen. Es kommt ohne notarielle Beglaubigung aus und bietet daher eine einfache Möglichkeit, verfügt über alle wichtigen Regelungen zur Erbfolge. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie alles Wissenswerte über die Erstellung eines eigenhändigen Testaments und worauf Sie achten müssen, damit es im Ernstfall auch rechtlich Bestand hat.

Was ist ein eigenhändiges Testament?

Ein eigenhändiges Testament (auch handschriftliches Testament genannt) wird vollständig von der testierenden Person selbst mit der Hand geschrieben, datiert und unterschrieben. Diese Form des Testaments ist besonders privat und unkompliziert, da es keine notariellen Dienstleistungen benötigt. Trotz seiner Einfachheit müssen jedoch bestimmte rechtliche Anforderungen erfüllt sein, damit das eigenhändige Testament wirksam ist.

Voraussetzungen und Formvorschriften

Handschriftlich verfasst:

Das gesamte Testament muss handschriftlich verfasst sein. Dies bedeutet, dass keine maschinenschriftlichen oder gedruckten Teile erlaubt sind.

Datum und Unterschrift:

Das Testament muss mit Datum und Unterschrift versehen sein. Dabei sollten Sie den Ort und das genaue Datum angeben, um späteren Unklarheiten vorzubeugen. Die Unterschrift sollte den vollen Namen enthalten.

Eindeutige und verständliche Formulierungen:

Um Missverständnisse oder rechtliche Unsicherheiten zu vermeiden, sollte der Text klar und eindeutig formuliert sein. Verwenden Sie keine mehrdeutigen Begriffe und drücken Sie sich präzise aus.

Vorteile eines eigenhändigen Testaments

Einfach und kostengünstig:

Da kein Notar erforderlich ist, können Sie ein eigenhändiges Testament jederzeit und ohne Kosten erstellen.

Flexibel:

Sie können das Testament jederzeit ändern oder widerrufen, solange Sie bei voller geistiger Gesundheit sind.

Vertraulich:

Weil kein Dritter involviert ist, bleibt der Inhalt des Testaments bis zu Ihrem Tod vertraulich.

Nachteile und Risiken

Formmängel:

Ein häufiger Nachteil sind Formmängel, die zur Unwirksamkeit des Testaments führen können. Kleine Fehler, wie ein fehlendes Datum oder eine unleserliche Unterschrift, können das gesamte Dokument ungültig machen.

Interpretationsspielräume:

Unklarheiten oder allgemein gehaltene Formulierungen können zu Interpretationsspielräumen führen, die Erbstreitigkeiten nach sich ziehen könnten.

Verlust oder Zerstörung:

Da das eigenhändige Testament oft privat aufbewahrt wird, besteht das Risiko, dass es im Ernstfall nicht gefunden wird oder zerstört wird. Eine sichere Verwahrung, wie beispielsweise im Bankschließfach oder bei einer Vertrauensperson, ist daher ratsam.

Inhalt eines eigenhändigen Testaments

Erbeinsetzung:

Bestimmen Sie, wer Ihr Erbe oder Ihre Erben sein sollen. Dies kann eine Einzelperson, mehrere Personen oder auch Institutionen wie gemeinnützige Organisationen sein.

Vermächtnisse:

Sie können bestimmte Gegenstände oder Geldbeträge einzelnen Personen vermachen. Beispielsweise: „Ich vermache meinen Schmuck meiner Tochter.“

Teilung des Nachlasses:

Geben Sie klare Anweisungen zur Aufteilung Ihres Nachlasses, um Streitigkeiten unter den Erben zu vermeiden.

Enterbung:

Falls Sie jemanden explizit von der Erbschaft ausschließen wollen, sollten Sie das klar und deutlich im Testament vermerken.

Hier ein einfaches Beispiel für ein eigenhändiges Testament:

„Ich, Max Mustermann, geboren am 1. Januar 1970, bestimme, dass nach meinem Tod mein gesamtes Vermögen meiner Ehefrau Erika Mustermann zufallen soll. Ebenso vermache ich meiner Tochter Anna Mustermann meinen Goldschmuck. Dieses Testament habe ich vollständig eigenhändig geschrieben, unterschrieben und datiert. München, 1. Januar 2023. Max Mustermann.“

Aufbewahrung und Sicherheit

Um sicherzustellen, dass Ihr Testament im Todesfall gefunden und als rechtsverbindlich akzeptiert wird, sollten Sie es sicher aufbewahren. Empfehlenswert ist eine Hinterlegung beim Nachlassgericht oder in einem sicheren Bankschließfach. Informieren Sie eine Vertrauensperson über den Aufbewahrungsort oder hinterlegen Sie eine Kopie bei Ihrem Anwalt.

Fazit

Ein eigenhändiges Testament bietet eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, den letzten Willen festzulegen. Wer die Formvorschriften beachtet und klare Formulierungen wählt, kann seine Erbfolge rechtssicher und verbindlich regeln. Dennoch ist es ratsam, sich über rechtliche Details zu informieren oder im Zweifel einen Rechtsanwalt zu konsultieren, um mögliche Fallstricke zu vermeiden. So sorgen Sie dafür, dass Ihr letzter Wille auch wirklich umgesetzt wird.